Höhentraining – Natürliches Doping?

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IBS Publishing Team

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Das Höhentraining ist eine mittlerweile häufig verwendete Trainingsmethode unter Ausdauersportlern. Sowohl im Profibereich als auch bei Hobbysportlern erweist sich das Höhentraining als sehr beliebt. Doch neben verbessertem Sauerstofftransport und der dadurch gesteigerten Leistungsfähigkeit birgt die Trainingsart trotzdem einige Risiken.

Wie funktioniert Höhentraining?

Der Vorgang, der hinter dem Höhentraining steckt, ist leicht zu verstehen: Ab einer Höhe von 2000 bis 2500 Metern herrscht ein geringerer Luftdruck. Als Folge nimmt der Sauerstoffpartialdruck im Körper ab und gleichzeitig sinkt die Sauerstoffkonzentration im Blut. Der Körper versucht nun diverse Anpassungsmechanismen zu entwickeln, um den belastenden Umweltbedingungen entgegenzuwirken. Bei Sauerstoffmangel im Blut bildet die Niere automatisch mehr Erythropoetin (EPO) und folglich auch mehr Hämoglobin und Erythrozyten. Diese Anpassungsvorgänge wirken sich positiv auf den Sauerstofftransport aus.

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In der Höhe ist der Körper extremen Bedingungen ausgesetzt. (Quelle: Unsplash / Brian Metzler)

Deswegen schwören Sportler auf Höhentraining

An aller erster Stelle der Vorteile der Trainingsart steht die Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Diese wird durch die gerade beschriebenen Anpassungsmechanismen erzielt. Hinzu kommt eine verbesserte Durchblutung der Muskulatur durch eine erhöhte Kapillarbildung. Erhält man diese Effekte über mehrere Woche aufrecht, so lassen sich einige Vorteile bei Wettkämpfen erzielen.

Doch dafür ist ein großer Trainingsaufwand nötig! Mindestens 15 Stunden Training regelmäßig über eine Zeitspanne von drei Wochen gelten als Minimum für ein effektives Höhentraining.  Nicht nur für den Ausdauersport kann die Trainingsmethode angewendet werden: Höhentraining kann zudem der bekannten Höhenkrankheit vorbeugen und den Sportler ausreichend auf Wandertouren in extremen Höhen vorbereiten.

Ist Höhentraining schädlich?

Selbstverständlich ist der Körper im Hochgebirge erschwerten Bedingungen ausgesetzt und muss wesentlich mehr arbeiten, als im Flachland. Eine schnellere Atmung und ein erhöhter Puls sind die Folgen. Viele Sportler berichten zudem von gewissen Anpassungsschwierigkeiten und Leistungseinbußen aufgrund von Schlappheit. Trotz der physiologisch vorteilhaften Anpassungsvorgängen ist der Körper ab etwa 2000 Höhenmetern nicht mehr in der Lage, die maximale Intensität beim Training abzurufen. Studien belegen ein Fitnesseinbußen von 4% ab einer Höhe von 2000 Metern. Doch die Wirkungsdauer und Anpassungseffekte in der Höhe sind in der Wissenschaft weiterhin umstritten. Pflicht ist auf jeden Fall immer eine Regenerationsphase nach langem Aufenthalt in der Höhe, um einem Leistungseinbußen entgegenzuwirken.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Höhentraining durchaus positive Effekte auf die Ausdauer, insbesondere auf den Sauerstofftransport, hat. Hierbei sind mehrere regelmäßige Trainingseinheiten Pflicht und man sollte stets Regenerationsphasen einlegen, um den Körper nicht zu überfordern. Die Studienlage erweist sich dennoch als relativ rar und stellt nicht nur positive Effekte der Trainingsmethode da. Wer also hoch hinaus will, der sollte es stets langsam angehen!

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So könnte eine Höhentrainingseinheit aussehen. (Quelle: YouTube / BikeRadar)

Statement

Das Höhentraining zählt mittlerweile zu einer der beliebtesten Trainingsmethoden für Ausdauersportler. Profi- sowie Freizeitsportler profitieren von den physiologisch Anpassungsmechanismen wie verbesserten Sauerstofftransport und gesteigerte sportliche Leistungsfähigkeit. Doch man sollte stets unter professioneller Aufsicht trainieren und auf Regenerationsphasen Wert legen!

Quelle Titelbild: Livigno



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