Hüttenwanderung – Ein Wochenende hoch auf den Bergen
Seid Corona haben viele Begeisterung fürs Wandern gefunden. Es ist super, um sich mal eine Auszeit zu nehmen und einen freien Kopf zu bekommen. Wem nun also ein Tag zu wenig ist, für den ist eine Hüttenwanderung genau das richtige.
Beim Hüttenwandern geht man gleich mehrere Tage durch die Berge und übernachtet dabei in sogenannten Berghütten. Kilometerlange Auf- und Abstiege vor den schönsten Naturkulissen mit anschließendem Abendessen auf einer Berghütte und Aufwachen zu den atemberaubendsten Sonnenaufgängen – eine Hüttenwanderung bringt schon viele Vorteile mit sich. Alles was ihr darüber wissen müsst, verraten wir euch.
Die Planung
Eine Hüttenwanderung ist nicht ohne. Daher sollte ihr zu Beginn eine Route festlegen, die eurem Wanderniveau entspricht. Zusätzlich gibt es noch folgende Punkte in eurer Planung zu beachten:
- Die richtige Jahreszeit: Die beste Jahreszeit ist im europäischen Gebirge der Spätsommer und Herbst. Da sind die Pässe noch schneefrei und die Hütten nicht überfüllt. Zusätzlich ist es dann nicht mehr allzu heiß.
- Schlafplatz auf den Hütten vorab reservieren: Prüfe am besten, ob die Hütten während deiner geplanten Zeit offen haben. Dort dann am besten so früh wie möglich reservieren.
- Kondition prüfen: Die Hüttentour sollte an deine persönliche Kondition und Technik angepasst sein. So eine mehrtägige Wanderung lässt sich nicht einfach so abbrechen.
- Abstimmung mit den Partnern: Falls eine gemeinsame Hüttenwanderung mit anderen geplant ist, dann muss die Schwierigkeit der Tagesetappen und die benötigten Pausen auf den mit der schlechtesten Kondition abgestimmt werden. Insbesondere wenn es eine Hüttenwanderung mit Kindern ist.
Das richtige Equipment
Da ihr bei einer Hüttenwanderung euren Rucksack über mehrere Tage hinweg auf dem Rücken tragt, ist es enorm wichtig richtig zu packen und nur die notwendigsten Sachen mitzunehmen. Unser Tipp ist es daher sich vorher eine geeignete Packliste zu schreiben. Vielleicht gibt es auch bereits bestehende, die ihr im Internet finden könnt. Wir raten euch auf jeden Fall folgende Dinge einzupacken:
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- Die richtigen Wanderschuhe + Socken: das ist Essentiell, um geeigneten Halt auf dem Berg zu haben und Blasen zu vermeiden. Für den Notfall solltet ihr dennoch an Blasenpflaster denken.
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- Ein vernünftiger Wanderrucksack: So stellt ihr nicht nur sicher, dass all eure Sachen auch sicher verstaut sind, sondern habt auch ein angenehmes Tragegefühl während der Tour.
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- Die richtige Wanderkleidung: im optimal Fall sollte diese Schutz vor Wind, Regen und Kälte bieten. Das sogenannte Zwiebel-Prinzip (mehrere Kleidungsstücke übereinander) eignet sich dafür perfekt.
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- Nützliches Zubehör: Stirnlampe, Taschenmesser, Sonnenschutz, Blasenpflaster, Erste-Hilfe-Set
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- Für die Hütte: Hüttenschuhe (Hausschuhe wie Adiletten), Hüttenschlafsack, Waschzeug, Bargeld (in den Hütten gibt es gewöhnlich nur Barzahlung), Oropax, Powerbank
Die Routenplanung
Nachdem alle Vorkehrungen geklärt sind, ist es an der Zeit die Route zu planen. Wie bereits erwähnt, solltet ihr besonders darauf achten, dass diese auch zu eurem Fitnessstand passt. Wir haben einmal zwei beliebte Routen aus den bayrischen Voralpen für euch:
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Rund um den Watzmann
Ein Highlight in der bayrischen Bergwelt ist der Watzmann. Eine Überschreitung des Watzmanns ist etwas für Profis, doch es gibt Mehrtagestouren rund um den Watzmann, die sich perfekt für ein langes Wochenende eignen.
Auf drei Etappen führt die Wanderung durch den Nationalpark Berchtesgaden. Am ersten Tag steht die Strecke vom Königssee zum Watzmannhaus auf dem Programm. Nach einer Übernachtung folgt die zweite Etappe, die an der Wimbachgrieshütte endet. Den Abschluss der Tour bildet das Kärlingerhaus. Von dort aus führt der Weg am nächsten Morgen über 36 Kehren in der Saugasse hinunter zur Halbinsel Sankt Bartholomä. Von dort aus bringt einen das Schiff über den Königssee zurück zu deinem Ausgangsort nach Schönau.
Insgesamt erstreckt sich diese Wanderung über 53 Kilometer und mit ca. 4000 Höhenmeter. Dennoch ist diese Tour allein aufgrund der wunderschönen Natur absolut zu empfehlen. Zusätzlich erinnert die Landschaft rund um den Königssee an die norwegischen Fjorde.
Chiemgauer Hüttentour
Die Chiemgauer Hüttentour gehört zu den leichteren Mehrtageswanderungen. Der Startpunkt ist am Chiemsee, der zu den schönsten Seen in Bayern gehört und gleichzeitig auch der größte See Bayerns ist. Generell eignet sich die Chiemgauer Bergwelt perfekt für Hüttenwanderungen.
Am ersten Tag der vier Etappen, geht es auf den Chiemgauer Hausberg, die Hochries. Dort steht die Hochrieshütte, auf der genächtigt wird. Der nächste Tag startet mit einer vierstündigen Wanderung rauf zur Priener Hütte. Der letzte Tag führt nur noch zur Kampenwandbahn. Dort angekommen, geht es entweder per Wanderweg oder mit der Kampenwandbahn abwärts ins Tal. Nach langer Tour kann einem auch keiner die Fahrt mit der Bahn verübeln.
Während einer Hüttenwanderung lässt es sich gut den Alltagsstress vergessen. Vor allem der Blick konstante Blick auf die Alpen und die schöne Natur sind bei diesem Vorhaben hilfreich. Zusätzlich bieten Hüttenwanderungen die optimale Gelegenheiten, um mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, da es auf den Hütten meistens auch Mehrpersonenzimmer gibt. Egal ob Anfänger oder Profi, es gibt für jeden die passende Tour und mit dem richtigen Equipment lässt sich diese auch leicht meistern.
Statement
Wer Lust hat mit dem Wandern anzufangen, kann sich auf der Webseite des Deutschen Alpenvereins nach Möglichkeiten zum Einstieg erkundigen.
Quelle Titelbild: Pexels/ Andrei Tanase
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